Frauen und Chancengleichheit

Mit dem Ziel, die gemeinsamen Interessen und Anliegen der Frauen in Tirol, Südtirol und Trentino zu vernetzen und voranzutreiben, hat die Euregio eine grenzüberschreitende Arbeitsgruppe gegründet. Auf Grundlage der Resolution "Chancengleichheit in der Euregio: eine offene Herausforderung" werden konkrete Projekte auf verschiedensten Ebenen entwickelt und umgesetzt. Die Resolution wurde im  im Juni 2018 von den damals amtierenden politischen Vertreterinnen von Tirol, Südtirol und Trentino im Rahmen der Euregio-Versammlung der gewählten Frauen unterzeichnet. Sie beinhaltet ein konkretes Bekenntnis zum Thema Chancengleichheit und sieht die Förderung spezifischer Aktionen vor: 

Beschäftigung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Unter diesem Punkt sieht der Beschluss vor, eine quantitative/qualitative Forschung durchzuführen, um das Bild des weiblichen Unternehmertums auf der Ebene des Euregio-Gebiets zu rekonstruieren. Der Schwerpunkt liegt auf den Hindernissen und Schwierigkeiten für Frauen, welche eine unternehmerische Tätigkeit aufnehmen wollen, aber auch auf der Dokumentation von beispielhaften Curricula von Frauen in der Wirtschaft und ihrem Beitrag für die wirtschaftliche Entwicklung des Territoriums.

Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt

Die Frauen in der Europaregion brauchen mehr Schutz. Folglich wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, welche konkrete Maßnahmen setzen will, um der Gewalt an Frauen gegenzuwirken. 

Geschlechterunterschiede in der Medizin

Förderung von Initiativen und Sensibilisierungskampagnen, welche sich an die Bevölkerung und Akteure in der Wirtschaft richten, um über geschlechtsspezifische Unterschiede in der Medizin (von der Pathologie bis zur Diagnose und Behandlung) zu informieren und ein institutionelles Netzwerk für den Erfahrungsaustausch zwischen den drei Territorien der Euregio zu schaffen.

Politische Partizipation

Eine gemeinsame Sensibilisierungskampagne in den drei Landesteilen, um gewählte Frauen sichtbar zu machen und die aktive Teilnahme von Frauen am politischen Leben zu fördern - von regionalen bis zu kommunalen Gremien.

Die Vorbereitung der Euregio-Frauenversammlung 2018 regte auch eine Studie und einen Vergleich zwischen den wichtigsten Akteuren und Institutionen an, die sich mit Statistiken und Chancengleichheit in den drei Territorien befassen, um sich ein Bild von den tatsächlichen Lebensbedingungen von Frauen und Männern in der Euregio zu machen. Diese Studie wurde schließlich im November 2019 veröffentlicht und ist nun in digitaler und Papierform verfügbar. Eine Aktualisierung des statistischen Berichts ist alle fünf Jahre vorgesehen.