Heute, Donnerstag, fand in der Innsbrucker Hofburg die 26. Vorstandssitzung der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino mit Euregio-Präsident LH Günther Platter, LH Arno Kompatscher (Südtirol) und LH Maurizio Fugatti (Trentino) statt – nach zwei Jahren zum letzten Mal unter Tiroler Vorsitz. „Die Europaregion hat bewegte Zeiten hinter sich. Die weltweite Pandemie hat uns vor nie geahnte Herausforderungen gestellt – und dabei hat sich gezeigt, dass die Euregio stark ist. Trotz aller Widrigkeiten konnten wir zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger die Zusammenarbeit der drei Länder weiterentwickeln und wichtige Fortschritte erzielen“, sagte LH Platter. „Unter dem Motto ‚Du bist Teil davon‘ stand die Einbeziehung der Bevölkerung und der Partner in die Euregio im Mittelpunkt der Tiroler Euregio-Präsidentschaft. Das ist uns in vielen Projekten gelungen.“
So zog LH Platter im Anschluss an die Vorstandssitzung Bilanz: „Vor zwei Wochen haben wir nicht nur zehn Jahre Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino als Europäischer Verbund der territorialen Zusammenarbeit EVTZ gefeiert, sondern auch die Gründung des Euregio-Rats der Gemeinden beim ersten Euregio-Gemeindetag. Hier wird greifbar, was hinter der im August unterzeichneten und somit bereits in Umsetzung befindenden Euregio-Reform steckt: Mehr Nähe zu der Bevölkerung – sei es über die Gemeinden oder über BürgerInnenräte, deren Konstituierung bereits in den Startlöchern steckt.“ Mit der Reform der Gründungsverträge habe man die Euregio fit für die Zukunft gemacht sowie die demokratischen Elemente und die Bürgerbeteiligung gestärkt. „Im Rahmen unserer Präsidentschaft haben wir eine neue, starke demokratische Basis für die Euregio geschaffen. Nun wird unter der Präsidentschaft des Trentinos die Europaregion weiter gefördert werden“, sagte LH Platter, der das Zepter heute offiziell an den nachfolgenden Euregio-Präsidenten Maurizio Fugatti übergab.
LH Kompatscher: „Nach zwei pandemiebedingt schwierigen Jahren wechseln sich Tirol und das Trentino im Vorsitz der Europaregion ab”, unterstreicht Südtirols Landeshauptmann, Arno Kompatscher. „Der Stab wechselt vom Norden in den Süden der Euregio. Der gemeinsame Einsatz für geteilte Ziele mit europäischer Ausrichtung und besonderem Blick auf die Bevölkerung der Euregio bleibt im Vordergrund.“ Dazu gehöre auch das Bemühen um „nicht spürbare Grenzen”: Der Euregio-Fahrschein für Studierende oder der Zusammenschluss der Stromnetze seien Schritte auf diesem Weg. Dass es in Europa zu Grenzschließungen komme, wie es infolge des Coronavirus geschehen sei, dagegen werde sich die Euregio auch in Zukunft zur Wehr setzen.
„Ich danke LH Platter für seine Arbeit in den zwei schwierigen Jahren der Tiroler Präsidentschaft, die vom Pandemie bedingten Notstand geprägt waren. Heute beginnt eine neue Amtszeit, die ich als Euregio-Präsident gemeinsam mit meinen Kollegen aus Südtirol und Tirol erleben darf. Die nächsten zwei Jahre stehen im Zeichen der Kontinuität, mit dem Ziel die Euregio noch näher an unsere Bevölkerung heranzuführen, aufbauend auf den gemeinsamen Wurzeln und der gemeinsamen Geschichte. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist von besonderem Interesse für die Gemeinden, die das Herzstück unserer Autonomie darstellen, und für die jungen Menschen, so dass die Euregio immer mehr zu einem Ort wird, an dem die neuen Generationen eine gemeinsame Heimat finden", unterstrich der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti.
48 von 51 Projekten umgesetzt
Mit der Tiroler Euregio-Präsidentschaft wurde erstmals ein gemeinsames Regierungsprogramm für die gesamten zwei Jahre vorbereitet und auf allen Ebenen abgestimmt. „Dieser Ansatz war erfolgreich. Nicht zuletzt aufgrund der guten Abstimmung ist es gelungen, dass trotz der Pandemie mit 48 von 51 Projekten fast alle umgesetzt wurden“, resümierte LH Platter. Beispielhaft dafür sind das Euregio2Plus-Ticket, mit dem Öffi-NutzerInnen um 39 Euro einen ganzen Kalendertag in den drei Ländern mit den Öffis unterwegs sein können oder auch das zuletzt beschlossene Euregio-Ticket Students, ein Jahresticket für Studierende um 430 Euro.
Mit dem Stromzusammenschluss am Brenner im Frühjahr 2021 erfolgte die Leitungsverbindung zwischen den Netzbereichen Nord- und Südtirol im Umspannwerk Edyna am Brenner nach 60 Jahren. Damit wird die Versorgungssicherheit für das Wipp- und Stubaital erhöht und ein wichtiger Beitrag für die Energiewende geleistet.
Euregio-Museumsjahr
Als Leuchtturmprojekt während der Tiroler Präsidentschaft bezeichnete LH Platter das Euregio-Museumsjahr 2021, an dem 60 Museen in der gesamten Europaregion an rund 70 Standorten teilnehmen. Bis zum Jahresende erwartet Interessierte eine breite Palette an Ausstellungen und Veranstaltungen in den drei Ländern unter dem Thema Transport – Transit – Mobilität. Alle Informationen dazu sind unter 2021.euregio.info abrufbar.