In seiner Videobotschaft gratulierte der Südtiroler LH Arno Kompatscher den Gemeinden zu ihrer Partnerschaft und bezeichnete sie als einen Gewinn für die Euregio. Die Südtiroler Landesrätin Maria Hochgruber-Kuenzer betonte dabei, dass Begegnungen und Partnerschaften wie diese dazu beitragen, Grenzen innerhalb der Europaregion abzubauen. Für Fritz Tiefenthaler, Euregio-Berater des Tiroler Landeshauptmanns Platter, ist die Zusammenarbeit auf Gemeindeebene die Grundlage für eine bürgernahe Euregio. Die Stimme der Bürger soll durch den Euregio-Rat der Gemeinden weiter gestärkt werden. Matthias Fink vom Gemeinsamen Büro der Europaregion erinnerte in Bezug auf die schwierige Coronazeit, dass sich die Euregio mit Leben füllt, wenn die Menschen sich grenzüberschreitend treffen und austauschen können.
Die Gemeinden wollen alte Nachbarschaften neu aufleben lassen und gemeinsame Wege gehen. Eines dieser konkreten Projekte ist der Hoch Tirol Trail, der beide Gemeinden verbindet. Das Projekt wertet den bereits bestehenden Wanderweg, einen alten Schmugglerpfad, auf und belebt damit die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Bereits im Sommer 2022 soll diese neue Route, dessen Instandsetzung und Bewerbung durch europäische Mittel gefördert wird, für Einheimische und TouristInnen begehbar sein. Der grenzüberschreitende Wanderweg soll von Prettau über das Umbaltörl führen und dann dem Adlerweg bis zum Großglockner folgen.
Beide Bürgermeister waren sich einig, dass es die Zusammenarbeit ermöglicht, „über den Tellerrand hinauszublicken“ und den eigenen Horizont zu erweitern. Die Ausschussmitglieder der Gemeinden haben sich in den letzten Monaten im Rahmen mehreren Treffen über gemeinsame Themen, von der Schule über das Trinkwassernetz hin bis zur Lawinen- und Wildbachverbauung, ausgetauscht und voneinander gelernt. Dadurch wurde die Kooperation zwischen den Gemeindeverwaltungen intensiviert.
Ein besonderes Augenmerk dieser Gemeindepartnerschaft gilt der Einbindung der Vereine. Im Sommer wurde eine gemeinsame Wallfahrt Hoch Tirol begangen. Das für 2021 geplante Schützentreffen „Hoch Tirol“ wird im Sommer 2022 in Prettau stattfinden. Durch diese und weitere Initiativen wollen beide Gemeinden ihre „neue Art der Partnerschaft“ für die Bevölkerung spürbar und erlebbar machen.
„Fit for Cooperation“ ist ein gemeinsames Programm der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino und der Euregio Senza Confini, in dessen Rahmen seit 2019 insgesamt 28 neue Projekte geplant und zum Teil auch schon umgesetzt wurden. Fit4Co wird vom INTERREG-Programm Italien-Österreich gefördert. Weiter Informationen unter www.fit4co.eu.
Fotos: Ulrike Rehmann/Euregio Kulturzentrum