- Eröffnung des Grenzmanagementzentrums am Brenner mit VertreterInnen von Bund, Land und Polizei
- Altgebäude wurde rückgebaut – neues Gebäude mit moderner Infrastruktur und Technik
- Gemeinsame Nutzung von Polizei und Land Tirol
- Im Krisen- und Katastrophenfall: grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Tirol und Südtirol vor Ort
Großer Bahnhof am Brenner: Heute, Dienstag, wurde das Grenzmanagementzentrum am Brenner nach rund 1,5 Jahren Bauzeit eröffnet. Die im Landesbesitz befindliche Liegenschaft – das alte Zollwachgebäude an der Staatsgrenze – wurde auf Basis der Sicherheitsvereinbarung zwischen Innenministerium und Land Tirol in den vergangenen Monaten umgebaut, saniert und erweitert. Das Ergebnis: ein modernes Sicherheits- und Grenzmanagementzentrum mit multifunktionaler Nutzungsmöglichkeit, um auf verschiedenste Herausforderungen, polizeiliche Aufgaben und Krisensituationen reagieren zu können. Genutzt wird die Infrastruktur von Polizei und Land Tirol gemeinsam. Bei der feierlichen Eröffnung hoben Innenminister Gerhard Karner, LH Anton Mattle, LH Arno Kompatscher (Südtirol), Sicherheitslandesrätin Astrid Mair und Landespolizeidirektor Helmut Tomac die Bedeutung einer solchen gemeinsamen Infrastruktur an der für Tirol und Südtirol sensiblen Grenze des Brenners hervor. „Mit einer modernen Infrastruktur kann auch ein modernes Grenzmanagement durchgeführt werden. Krisen und Katastrophen machen vor Staatsgrenzen nicht halt. Umso wichtiger ist es, eng abgestimmt und gemeinsam vorzugehen. Das nunmehrige Grenzmanagementzentrum garantiert eine gute Zusammenarbeit zwischen der Polizei und dem Land Tirol, aber auch eine enge Abstimmung mit Südtirol. Gemeinsam begegnen wir den kommenden Herausforderungen und sind für Unwetter, Großveranstaltungen aber auch im Kampf gegen die illegale Migration gut vorbereitet“, betont LH Mattle.
Vom Rohbauzustand hin zu nachhaltigem Gebäudekomplex
7,3 Millionen Euro kostete der Bau des neuen Gebäudes, für welchen die Tiroler Gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft (TIGEWOSI) verantwortlich zeichnete. So verfügt das Gebäude, nachdem mit Ausnahme der tragenden Struktur alle Geschosse bis in einen Rohbauzustand rückgebaut wurden, über eine sicherheitstechnische, auf die NutzerInnen abgestimmte Ausstattung: die gesamten haus- und elektrotechnischen Installationen wurden ebenso erneuert wie die Notstromversorgung. Neben der Barrierefreiheit wurde auch die Nachhaltigkeit beim Bau entsprechend forciert.
„Der Brenner ist innerhalb der EU ein sensibler Grenzübergang. Das zeigen auch Ereignisse aus der Vergangenheit wie die Flüchtlingskrise, Großveranstaltungen, der G7-Gipfel oder die Pandemie. Ob bei der illegalen Migration oder bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit: Unser neues Grenzmanagementzentrum wird den Anforderungen einer effektiven, effizienten und geordneten Grenzverwaltung gerecht“, ist Hochbau- und Integrationsreferent LHStv Georg Dornauer überzeugt und verweist auch auf bauliche Besonderheiten: „Die Versiegelung von Bodenflächen wurde vermieden und die Umbaumaßnahmen sind ein gutes Beispiel dafür, wie der gemeinnützige Wohnbauträger TIGWOSI ‚Reconstructing‘ umsetzt.“
Nutzungsmöglichkeit für Landeswarnzentrale
Die adaptieren Räumlichkeiten bieten einerseits einen Arbeitsplatz für das Zentrum für Krisen- und Katastrophenmanagement des Landes bzw. der Landeswarnzentrale (LWZ) zur Erhöhung der Resilienz und andererseits zwei (Stabs-)Räumlichkeiten, um im Ereignisfall grenzüberschreitende Katastrophen gemeinsam mit dem Land Südtirol zu meistern. Von Unwetter bis hin zur Lawinengefahr: „Im Einsatzfall ist die schnelle, direkte und abgestimmte Kommunikation das A und O. Genau das ermöglicht der neue Standort, an welchem Tirol und Südtirol wie auch in vielen anderen Bereichen eng zusammenarbeiten werden. Der Einsatzraum der LWZ soll auch regelmäßig im Normalbetrieb genutzt werden. Ich bin überzeugt davon, dass wir die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Sinne der Sicherheit der Bevölkerung mit diesem Projekt nochmals auf eine neue Ebene heben“, sagt Sicherheitslandesrätin Mair. Die Stabsräumlichkeiten können auch für Besprechungen von VertreterInnen von Süd-, Nord- und Osttirol sowie für gemeinsame Übungen genutzt werden.
„Die Welt befindet sich derzeit in einem überaus unruhigen Zustand. Umso wichtiger ist es, dass wir die Entwicklungen am Grenzübergang Brenner weiterhin genau beobachten. Aber auch in Sachen Transitverkehr gilt der Brenner als neuralgischer Knoten, von wo aus sich negative Auswirkungen auf Umwelt, Gesundheit und Verkehrssicherheit in Tirol und Südtirol ergeben. Das Grenzmanagementzentrum ist daher auch ein klares Signal: Wir setzen uns nach Kräften für die Sicherheit in der Grenzregion ein“, so LH Mattle.
Über das Grenzmanagementzentrum am Brenner
- Baustart Juli 2022
- Grundstücksgröße circa 1.500 Quadratmeter
- Umbauter Raum: insgesamt circa 9.600 Quadratmeter, davon Altbau circa 9.040 Quadratmeter, Neubau circa 560 Quadratmeter
- Verbaute Fläche: Gesamt circa 785 Quadratmeter, davon Altbau circa 620 Quadratmeter, Neubau circa 165 Quadratmeter
- Vermietete Flächen: insgesamt circa 2.002 Quadratmeter, davon Bundesministerium für Inneres bzw. Landespolizeidirektion Tirol circa 1.855 Quadratmeter, Land Tirol circa 147 Quadratmeter
- Gesamtbaukosten (ohne Einrichtung) brutto circa 7,3 Millionen Euro
- Ausführung: Baumanagement – TIGEWOSI