Der Euregio-Monitor erhebt alle zwei Jahre die Entwicklung von Bekanntheit und Erwartungshaltung der Bevölkerung zur Euregio. Gestern Abend war er Thema des Euregio-Dienstags in der Casa Moggioli. (Foto: Euregio)
Der Euregio-Monitor zeigt über eine repräsentative Umfrage unter der Bevölkerung von Tirol, Südtirol und dem Trentino im Zweijahresrhythmus die kontinuierliche Entwicklung der Bekanntheit und der Erwartungshaltung der Bevölkerung im Hinblick auf die Euregio auf.
Die jüngste Euregio-Monitor-Ausgabe wurde gestern (21. März 2023) im Rahmen der Euregio-Dienstage in der Casa Moggioli in Trient vorgestellt. Die Publikation analysiert und kommentiert die Umfrage aus dem Corona-Jahr 2021 und vergleicht diese mit jenen der Jahre 2013, 2015, 2017 und 2019, punktuell auch mit der ersten Umfrage aus dem Jahre 1996. Wie Projektkoordinator Matthias Fink von der Euregio und die Autoren, die Politikwissenschaftler Günther Pallaver und Christian Traweger von der Universität Innsbruck, bei der gestrigen Vorstellung betonten, unterstrichen die Ergebnisse der jüngsten Umfrage, dass die Zusammenarbeit zwischen Tirol, Südtirol und dem Trentino von der Bevölkerung nicht nur erwünscht, sondern deren Ausbau mit überwältigender Mehrheit gefordert wird. Besonders erfreulich sei, dass sich die Bekanntheit der Europaregion bei den Bürgerinnen und Bürgern in Tirol mit 82 Prozent (+5%) und dem Trentino mit 75 Prozent (+4%) beachtlich steigern konnte beziehungsweise in Südtirol auf hohem Niveau mit 87 Prozent konsolidieren konnte.
Günther Pallaver hob zunächst die offiziellen Ziele der Euregio hervor, auf denen die Umfrage und die Forschungsarbeit beruhen. Dazu gehörten der Aufbau von Bindungen, das Zusammenleben in Vielfalt, die Verbesserung der Lebensqualität, die Förderung des europäischen Integrationsprozesses und die Überwindung von Grenzen durch transnationale Zusammenarbeit. In der Umfrage sei dann auf bürgernahe Themen, wie Mobilität, Wirtschaft, Kultur, Tourismus und Bildung, eingegangen worden. Die Analyse habe ergeben, dass die Bürgerinnen und Bürger mit der Arbeit der Euregio zufrieden seien, was angesichts des allgemeinen Unzufriedenheitstrends gegenüber der Institutionen sowohl in Italien als auch in Österreich eine interessante Tatsache sei.
In Bezug auf die Grenzschließungen in Pandemiezeiten wurde festgehalten, dass viele Menschen, vor allem in Südtirol, aber auch in Tirol und im Trentino, davon betroffen waren. Als relevantestes Beispiel wurden die Südtiroler Studierenden in Innsbruck genannt. Die Analyse zeigt zudem, dass vor allem in Südtirol und im Trentino ein besonderer Schwerpunkt auf der Zweisprachigkeit liegt, und der Wunsch besteht, über die Ereignisse in den anderen Ländern informiert zu werden.
Die stellvertretende Generalsekretärin der Euregio, Elisa Bertò, die in die Vorstellung einführte, verwies auf Sinn und Zweck der Euregio-Dienstage: "Wir wollen die direkt Beteiligten, Autoren, Autorinnen und Projektleitende, vor den Vorhang holen, um bekannt zu machen, was wir tun und auch die euroregionale Logik vermitteln, die hinter den Projekten steht."
Chiara Ida Pompeo von der Euregio, die das Treffen moderiert hat, lud dazu ein sich über die Veranstaltungen der Euregio auf der Website www.euregio.info auf dem Laufenden zu halten.
LPA/jw