Etwas mehr als sieben Jahre sind seit den Anfängen des Projekts „Tour of the Alps“ mittlerweile vergangen. Ende 2016 trat das grenzüberschreitende Etappenrennen in die Fußstapfen des ehrwürdigen „Giro del Trentino“ und weitete sich damit von der Provinz Trentino auf die benachbarten Gebiete Südtirol und Tirol aus. Damit vereinten die Veranstalter des G. S. Alto Garda drei Regionen, die aus touristischer Sicht eigentlich in Konkurrenz zueinanderstehen und sorgten so für ein absolutes Novum.
Die bisher erreichten Meilensteine der Tour of the Alps wurden am Dienstag, 27. Februar im Euregio-Infopoint in Innsbruck gefeiert. Der Veranstaltungsort wurde nicht zufällig ausgewählt: Im Infopoint ist seit dem Vorjahr nämlich eine interaktive Ausstellung zu sehen, an dem Besucher in die spannende Welt des grenzüberschreitenden Etappenrennens eintauchen und sich über aktuelle und ehemalige Rekorde, Etappen und Sieger informieren können.
In Anwesenheit von Mario Gerber (Landesrat für die Bereiche Tourismus, Wirtschaft und Digitalisierung in Tirol), Karin Seiler (Geschäftsführerin von Tirol Werbung), Harald Mayer (Präsident des österreichischen Radsportverbandes) und Radrennfahrer Lukas Pöstlberger präsentierten die Macher der TotA Neuheiten und Infos zur diesjährigen Ausgabe der Rundfahrt. Diese geht vom 15. bis 19. April in der Alpenregion Tirol über die Bühne.
„Die Tour of the Alps verbindet über Ländergrenzen hinweg und stärkt damit die Europaregion. Das anspruchsvolle Radrennen, das den Teilnehmenden sportliche Höchstleistung abverlangt, sorgt aber insbesondere auch dafür, dass beeindruckende Bilder der schönsten Gegenden der Euregio in die Welt hinausgetragen werden. Damit hat die Tour of the Alps nicht nur eine starke internationale Strahlkraft, sondern auch positive Effekte auf den heimischen Tourismus- und Wirtschaftsstandort.“, so Landesrat Mario Gerber.
In den letzten sieben Jahren entwickelte sich die Tour of the Alps Schritt für Schritt weiter und wuchs zu einer Großveranstaltung von internationalem Charakter heran. Dabei fungiert sie nicht nur aus sportlicher Sicht, sondern auch in Sachen Vorbereitung, Organisation, Marketing und Kommunikation als Paradebeispiel für funktionierende grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Dass die TotA einen weitreichenden Einfluss weit über die Grenzen der Welt des Sports hinaus hat, zeigte sich mit der Gründung der gemeinsamen Trägergesellschaft „Euregio Connect“. Diese Trägergesellschaft ist ein Europäischer Verbund für Territoriale
Zusammenarbeit (EVTZ), der ausgehend von der Rundfahrt im Jahr 2021 gegründet wurde und die Kooperation seiner drei Mitglieder Trentino Marketing, IDM Südtirol und Tirol Werbung erleichtern soll.
Der Startschuss zur Tour of the Alps 2024 fällt in der Südtiroler Gemeinde Neumarkt. Bevor die Teilnehmer am Montag, 15. April die erste Etappe mit Ziel in Kurtinig an der Weinstraße in Angriff nehmen, steht am Sonntag, 14. April in Neumarkt die traditionelle Eröffnung der TotA auf dem Programm. Im Zuge der zweiten Etappe von Salurn an der Weinstraße nach Stans in Tirol am Dienstag, 16. April nimmt das Fahrerfeld zum ersten Mal in der Geschichte des Etappenrennens die Silberregion Karwendel ins Visier.
Das Karwendel steht auch am Mittwoch, 17. April im Fokus: Dann wird nämlich die dritte Etappe mit Start und Ziel in Schwaz ausgetragen, die ausschließlich auf Nordtiroler Boden verläuft. Der Kampf um den Gesamtsieg wird schließlich auf den letzten beiden Etappen entschieden: Die Königsetappe am Donnerstag, 18. April führt von Leifers in Südtirol nach Borgo Valsugana ins Trentino, die Abschlussetappe am Freitag, 19. April beginnt und endet in der Trentiner Ortschaft Levico.
„Die Tour of the Alps ist ein Vorzeigeprojekt für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den Bereichen Tourismus und Sport. Die Veranstaltung rückt die Alpenregion Tirol-Südtirol-Trentino für mehrere Tage ins weltweite Rampenlicht und bietet allen Zuschauern ein einmaliges Erlebnis. Dabei ist sie auch für die Bewohner der Ortschaften, durch die sie führt, eine Inspirationsquelle und zeigt Gästen auf, welch vielfältige Fahrrad- und Mountainbike-Möglichkeiten es im Hinblick auf die Sommersaison gibt“, kommentierte Karin Seiler von Tirol Werbung.
In der Silberregion Karwendel stehen zwei intensive Tage auf dem Programm
In Nordtirol gehen im Rahmen der diesjährigen Ausgabe der Tour of the Alps ein Etappenstart sowie zwei Etappenankünfte über die Bühne. Das grenzüberschreitende Etappenrennen macht dabei erstmals in der Silberregion Karwendel, die hauptsächlich für ihre Mineralienvorkommen sowie die unberührte Landschaft ihrer Berge und Täler bekannt ist, Station.
Elisabeth Frontull vom Tourismusverband Silberregion Karwendel blickt der Tour of the Alps voller Vorfreude entgegen: „Es erfüllt uns mit großem Stolz, unsere Silberregion Karwendel im Zuge der Rundfahrt der breiten Öffentlichkeit präsentieren zu dürfen. Die TotA bietet uns die Möglichkeit, unsere Region als ideale Destination für Rad- und Outdoor-Aktivitäten zu positionieren. Zudem ist die Veranstaltung dank ihrer starken Präsenz in den Medien ein echter Motor für die lokale Wirtschaft und den Tourismus.“
Bei den zwei Etappen im Karwendel warten auf das Fahrerfeld der Tour of the Alps Anstiege, die in der Radsport-Szene zwar nicht sonderlich bekannt, dafür aber äußerst selektiv und technisch anspruchsvoll sind. Die kurzen, knackigen Anstiege sind voll auf die explosivsten Athleten im Feld zugeschnitten – also jene Fahrer, welche die TotA nutzen, um sich den Feinschliff für große Frühlingsklassiker à la Lüttich-Bastogne-Lüttich zu holen.
Die zweite Etappe am Dienstag, 16. April beginnt in Salurn an der Weinstraße im Süden Südtirols und geht nach 190,7 Kilometern in Nordtirol zu Ende. Der lange Startabschnitt schlängelt sich vom Unterland bis nach Sterzing und führt an die österreichisch-italienische Grenze zur ersten Bergwertung am Brennerpass. In Österreich angekommen, geht es ständig Auf und Ab, ehe im Etappenfi nale in der Gemeinde Gnadenwald die nächste Bergwertung wartet. Da es von dieser Bergwertung nur noch knapp 15 Kilometer bis zum Ziel sind, dürfte sich spätestens hier die Spreu vom Weizen trennen. Weil die letzten 500 Meter in Stans bis
zur Ziellinie leicht bergauf führen, kann es aber auch auf den letzten Metern noch zu einer Attacke kommen.
Die dritte Etappe am Mittwoch, 17. April mit Start und Ziel in Schwaz in der Silberregion Karwendel ist 124,8 Kilometer lang und verläuft ausschließlich auf Nordtiroler Boden. Während es die ersten 90 Kilometer entlang der Hänge des Inntals recht hügelig daher geht, ändert sich der Streckenverlauf auf den letzten 38 Kilometern mit den Anstiegen hoch nach Weerberg bzw. hoch zum Pillberg mit Spitzenwerten von 13 bis 14 Prozent Steigung grundlegend. Die beiden Anstiege müssen direkt hintereinander zwei Mal bewältigt werden, wobei es lediglich bei der ersten Passage Punkte für die Bergwertung zu holen gibt. Aufgrund der anspruchsvollen Streckenführung ist der zweite Etappenteil gut mit einem Ardennenklassiker vergleichbar.
Auch die Österreichische Nationalmannschaft nimmt die ToTA 2024 in Angriff
Den Veranstaltern des G. S. Alto Garda ist es heuer erneut gelungen, die Crème de la Crème des Straßenradsports in die Alpenregion zu locken. Nicht weniger als neun Mannschaften, die bei der Tour of the Alps an den Start gehen, gehören der besten UCI-Kategorie „World Tour“ an. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren in der Alpenregion acht World Tour-Teams und damit um eines weniger als heuer vertreten.
Die neun World Tour-Teams, die beim grenzüberschreitenden Etappenrennen in den Sattel steigen, sind Decathlon-AG2R La Mondiale (Frankreich), Bahrain Victorious (Bahrain), Bora-hansgrohe (Deutschland), EF Education-EasyPost (USA), Team Jayco-Alula (Australien), INEOS Grenadiers (Großbritannien), Movistar Team (Spanien), DSM Firmenich-PostNL (Niederlande) und Lidl-Trek (USA). Zu den großen Aushängeschildern der diesjährigen Ausgabe der Rundfahrt gehören der Tour de France-Sieger von 2018, Geraint Thomas, der
Giro d’Italia-Triumphator von 2014, Nairo Quintana, sowie der Tour of the Alps-Gewinner von 2022, Romain Bardet. Mit Filippo Ganna, Filippo Zana und Antonio Tiberi sind auch drei absolute Ausnahmekönner aus Italien in der Europaregion Tirol vertreten.
Die österreichische Nationalmannschaft scheint unterdessen zum zweiten Mal nach 2023 in der Starterliste der Tour of the Alps auf und unterstreicht damit den großen Stellenwert, den die Rundfahrt für den Radsport in Österreich einnimmt. Überhaupt gewinnt die Radsportbewegung in Österreich immer mehr an Bedeutung dazu – einen wichtigen Beitrag hierzu leistete neben der TotA auch die Austragung der Straßenrad-Weltmeisterschaft 2018 in Innsbruck, die in der Alpenrepublik auf riesiges Interesse stieß.
„Für unsere Athleten aus dem österreichischen Team ist die Tour of the Alps so etwas wie ein Heimrennen, auch wenn sich die Rundfahrt eigentlich eine internationale Veranstaltung präsentiert. Wir können es kaum erwarten, die erste Etappe in Angriff zu nehmen und uns mit den vielen internationalen Top-Athleten zu messen. Für unsere gesamte Mannschaft, egal ob Nachwuchsfahrer oder Betreuer, bietet sich bei der TotA eine tolle Gelegenheit, um wichtige Erfahrungen auf höchstem Niveau zu sammeln. Dass wir in der Alpenregion am Start stehen, ist auch das Resultat der Fortschritte und der Erfolge, die der österreichische
Radsport dank Athleten wie Felix Gall, Christina Schweinberger oder Olympiasiegerin Anna Kiesenhofer in den letzten Jahren eingefahren hat“, weiß der Präsident des österreichischen Radsportverbandes, Harald Mayer.
Ein buntes Rahmenprogramm bringt die Euregio-Werte unter die Leute
Bei der Tour of the Alps sollen nicht nur die Zusammenarbeit der Gebiete Tirol, Südtirol und Trentino gestärkt werden, sondern auch die gemeinsamen Werte, für welche die drei Gebiete und die Europaregion als deren Zusammenschluss stehen, nach außen getragen werden.
Um diese Werte möglichst prominent nach außen zu tragen, haben die TotA-Veranstalter ein umfangreiches Rahmenprogramm für Jung und Alt auf die Beine gestellt. Das Rahmenprogramm wurde in Zusammenarbeit mit den Start- und Zielorten der fünftägigen Rundfahrt ausgearbeitet und soll der Bevölkerung vor Ort – egal ob radsportbegeistert oder nicht – abseits der Rennstrecke ein Spektakel bieten.
Bei den zahlreichen Events ist für jedermann etwas dabei: Das Rahmenprogramm bietet von Bike-Parcours über Verkostungen und Themenwettbewerben bis hin zu Kunstausstellungen und Reittouren eine vielfältige Palette an abwechslungsreichen Aktivitäten. Ziel der Veranstaltungen ist es, Inhalte wie nachhaltige Mobilität, Lebensqualität in den Alpen, Respekt vor der Natur und dem alpinen Lebensstil, Gastfreundschaft, hochwertige Dienstleistungen sowie fairen Sportgeist zu übermitteln und in der Gesellschaft zu verankern. Dadurch soll allen Beteiligten bewusst werden, auf welche Werte die Europaregion Tirol und die TotA im besonderen fußt.
Neu mit dabei ist in diesem Jahr die „Infront Bike Experience“, im Zuge derer eine Radtour durch Südtirol zur Erkundung der Schönheit, des Geschmacks und der Vorzüge des alpin-mediterranen Landschaftsbildes der Alpenregion geplant ist. Die Initiative ist einer kleinen Gruppe vorbehalten, die vom Sportmarketing-Unternehmen Infront Sports & Media ausgewählt wurde. Das Unternehmen ist seit diesem Jahr für die Medien- und Marketingrechte sowie die Rechte für die audiovisuelle Produktion der Rundfahrt
verantwortlich.
Los geht’s mit dem TotA-Rahmenprogramm bereits am Sonntag, 14. April in Neumarkt. Einen Tag vor der ersten Etappe wartet in der Unterlandler Gemeinde ein Festtag mit Musik und Unterhaltung für die gesamte Familie, der am Nachmittag mit der offiziellen Mannschaftspräsentation seinen Höhepunkt findet.
Tour of the Alps Press Office