Klimawandel, Rückgang der Artenvielfalt und zunehmende Verkehrsbelastung in den Alpentälern: Der Alpenraum steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die eine alpenweite Zusammenarbeit erfordern. Die Alpenregionen arbeiten daher in der EU-Alpenraumstrategie (Eusalp) an gemeinsamen Projekten, um den Alpenraum widerstandsfähig und fit für die Zukunft zu machen. Um dabei so nachhaltig wie möglich vorzugehen, holen sie sich nun Verstärkung bei der nächsten Generation.
Jugendliche zwischen 18 und 29 Jahren, die in einer der 48 Eusalp-Regionen in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Slowenien, der Schweiz oder Liechtenstein leben, können sich noch bis zum 13. Mai 2022 für die Teilnahme am 2. Eusalp-Jugendrat bewerben. Der Jugendrat besteht aus 28 Mitgliedern, vier Mitgliedern aus jedem Alpenland, die für ein Jahr dem Jugendrat angehören und ihr Mandat um ein weiteres Jahr verlängern können. Nach dem ersten Jahr seines Mandats, das am 1. Juli 2021 begann, erneuert der Jugendrat die Hälfte seiner Sitze am 1. Juli 2022.
Grenzüberschreitende Plattform für die Stärkung der Rolle der Jugend
Der Jugendrat der Eusalp bietet eine Plattform für die Beteiligung junger Menschen in allen Eusalp-Gremien. Als offizielle Eusalp-Institution sorgt er dafür, dass Ideen und Standpunkte junger Menschen gehört und berücksichtigt werden. Die Teilnehmenden des Jugendrats bringen sich in die Entwicklung alpenweiter Politiken und Projekte ein, die sich mit den drängendsten Herausforderungen des Alpenraumes beschäftigen. Sie können Aktionen, Projekte und Themen vorschlagen, Ideen an Politikerinnen und Politiker aus den Eusalp-Staaten und -Regionen herantragen und Bewusstsein für die Besonderheiten ihrer Regionen auf europäischer Ebene wecken. Die jungen Menschen organisieren sich selbst und lernen, sich über sprachliche und kulturelle Unterschiede hinweg in einem demokratischen Prozess zu engagieren. Im Gegenzug lernt die Eusalp von den Jugendlichen und sammelt neue Ideen von denen, die in Zukunft in den Alpen leben werden.
Der Jugendrat trifft sich vier- bis fünfmal pro Mandat im Alpenraum und arbeitet im Laufe des Jahres über virtuelle Kommunikationsmittel in thematischen Gruppen zusammen, um konkrete Aktivitäten zu entwickeln. Vertreterinnen und Vertreter des Jugendrates sitzen auch in allen Eusalp-Gremien mit am Tisch. Im ersten Jugendrat, der seit Juli 2021 und noch bis zum 1. Juli 2022 im Amt ist, engagieren sich die Jugendlichen für nachhaltige Mobilität, vernetzen sich mit anderen Jugendinitiativen, arbeiten an Zukunftsperspektiven in peripheren Alpenregionen und sensibilisieren für das Natur- und Kulturerbe der Alpen.
Bewerbungen bis 13. Mai 2022
Interessierte Jugendliche können sich bis zum 13. Mai 2022 bewerben. Die Mitglieder des Jugendrates werden nach dem Zufallsprinzip aus allen einlangenden Bewerbungen ausgewählt. Da der Jugendrat die Vielfalt im Alpenraum widerspiegeln möchte, wird die Zufallsauswahl gewichtet, um eine ausgewogene Zusammensetzung von jungen Menschen aus den sieben Ländern und aus verschiedenen Regionen der Eusalp, unterschiedlichen Geschlechts, mit unterschiedlichem Bildungshintergrund und mit oder ohne Erfahrung in Jugendorganisationen zu gewährleisten. Die Staaten und Regionen tragen die Reisekosten für Treffen und Veranstaltungen, an denen die Mitglieder des Jugendrates teilnehmen, und stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Der Jugendrat ist Teil des Projektes "youth.shaping.EUSALP", das vom Land Tirol und der Europäischen Kommission organisiert und von der italienischen Eusalp-Präsidentschaft durch die Länder Südtirol und das Trentino unterstützt wird. Neben dem Jugendrat umfasst das Projekt Eusalp-Jugendcamps im Sommer, Online-Tools zur Beteiligung Jugendlicher und den Projektwettbewerb "Pitch your project", der 2022 bereits zum fünften Mal stattfindet.
Mehr Information: https://eusalp-youth.eu/
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