Auf dem Euregio-Gemeindetag im Herbst 2021 in Hall in Tirol gegründet, tagte heute (31. Mai) erstmals der Euregio-Rat der Gemeinden im Castel Buonconsiglio in Trient. Auf dem Programm stand die Wahl des Vorsitzes. Damit ist das neu eingeführte Gremium der Gemeinden in der Euregio funktionsfähig.
Nach der Eröffnung der Sitzung durch Euregio-Generalsekretärin Marilena Defrancesco hob der Euregio-Präsident und Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti den Wert des neu eingeführten Gremiums hervor: "Die Einrichtung des Rates der Gemeinden ist eines der Ergebnisse der institutionellen Reform zum zehnjährigen Bestehen des EVTZ Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. Diese zielt – ebenso wie die Einführung des Bürgerrats - darauf ab, die Euregio näher an die Bürgerinnen und Bürger und an die Gemeinden heranzuführen und diese stärker in die Aktivitäten der Euregio einzubeziehen."
Auch die beiden Landeshauptleute aus Südtirol und Tirol, die persönlich nicht anwesend sein konnten, sind vom Wert dieses neuen Rats der Gemeinden auf Euregio-Ebene überzeugt. Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher sieht darin eine große Chance: "Seit Gründung der Euregio haben die drei Länder Tirol, Südtirol und Trentino stets darauf hingearbeitet, die Verträge mit Leben zu füllen und die Euregio zu einer spürbaren und nutzbringenden Einheit für die Bürgerinnen und Bürger zwischen Ala und Kufstein zu machen. Die Gemeinden sind der Bevölkerung am Nächsten: Indem wir sie in den demokratischen Prozess einbeziehen, geht die Euregio diesen Weg wieder einen Schritt weiter."
Auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter ist überzeugt, dass der Euregio-Rat der Gemeinden die überregionale Zusammenarbeit weiter festigen wird. "Der Rat der Gemeinden stärkt die Zusammenarbeit zwischen Tirol, Südtirol und dem Trentino", erklärt Platter. "Die Gemeinden sind Dreh- und Angelpunkt: Indem sie enger und vor allem auch langfristig miteinander kooperieren, machen wir die Euregio noch mehr erleb- und spürbar." Der Startschuss für dieses neue Gremium sei noch unter Tiroler Vorsitz gefallen, freut sich Platter. "Nun kann der Euregio-Rat der Gemeinden seine Arbeit aufnehmen."
Paride Gianmoena und Michela Noletti bilden Führungsspitze
Zum ersten Präsidenten des Gemeinderats wurde Paride Gianmoena, Bürgermeister von Ville di Fiemme gewählt, der an der Spitze des Trentiner Gemeindenverbandes steht. Michela Noletti, Bürgermeisterin von Rumo, wird ihm als Vizepräsidentin zur Seite stehen. "Es ist eine große Verantwortung, den Vorsitz des Euregio-Rats der Gemeinden zu übernehmen und dieses Gremium bei seinen ersten Schritten zu führen", unterstrich Gianmoena. "Neben der Beratung des Euregio-Rats in Gemeinde-Angelegenheiten hat er auch die Möglichkeit, Anträge zu Themen, die für die Kommunalverwaltungen in den drei Gebieten von Bedeutung sind, zu genehmigen und Initiativen vorzuschlagen, die eine Diskussion zwischen ihnen ermöglichen." Der Nutzen der Zusammenarbeit werde dann verständlich, wenn der Vergleich zwischen den Gemeinden im Trentino, in Südtirol oder in Tirol zu einem nützlichen Austausch von Best Practices führe und die Gemeinden in der Lage seien, dies in verbesserte Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger umzusetzen, betonte Präsident Gianmoena. Auch Südtirols Gemeindenverbandspräsident Andreas Schatzer begrüßt, dass der Euregio-Rat der Gemeinden nun mit den Arbeiten beginnt und interessante Projekte gemeinsam angegangen werden können.
Euregio-Rat der Gemeinden
Der Rat der Gemeinden besteht aus je fünf Mitgliedern aus Tirol, Südtirol und dem Trentino sowie aus einem Vertreter der historischen Tiroler Gemeinden Cortina d'Ampezzo, Col und Fodom/Buchenstein, die 1923 der Provinz Belluno angegliedert wurden. Hauptaufgabe des Euregio-Rats der Gemeinden ist die Beratung der drei Landeshauptleute in allen Angelegenheiten der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino, die den Wirkungsbereich der Gemeinden berühren oder für diese von besonderer Bedeutung sind. Mitglieder des Euregio-Rats der Gemeinden sind folgende Bürgermeisterinnen und Bürgermeister:
Für Südtirol: Renzo Caramaschi (Bozen), Roland Demetz (Wolkenstein), Dominik Oberstaller (Welsberg-Taisten), Rosmarie Pamer (St. Martin in Passeier) und Gemeindenverbandspräsident Andreas Schatzer (Vahrn)
Für das Trentino: Franco Ianeselli (Trient), Michela Noletti (Rumo), Luca Puecher (Frassilongo/Garait), Cristina Santi (Riva del Garda), Paride Gianmoena, (Ville di Fiemme) und Denni Dorigo (Direktor des ladinischen Kulturinstituts Cesa De Jan als Vertreter der ladinischen Gemeinden des historischen Tirol).
Für Tirol: Franz Hauser (Schwendau), Christian Härting (Telfs), Daniela Kampfl (Mils), Ernst Schöpf (Sölden) und Georg Willi (Innsbruck).
red/fg/mpi