TRIENT (LPA). Mit einer Tagung der "Euregionalen Vereinigung für vergleichendes Öffentliches Recht und Europarecht" sind heute (29. Oktober) die Euregio-Dienstage in der Casa Moggioli, dem Sitz der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino in Trient, in ihre dritte Veranstaltungsreihe gestartet: Elisa Bertò, Vertreterin des Trentino im Euregio-Generalsekretariat erklärte: "Bis Dezember 2025 wollen wir den Bürgerinnen und Bürgern die Euregio näher bringen: Wir wollen gemeinsam mit unseren wichtigen Stakeholdern der Zivilgesellschaft aufzeigen, wie wir gemeinsam mit ihnen Euregio-Projekte verwirklichen."
Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Euregionalen Vereinigung ging es heute um die Beteiligung der Regionen in Europa. Der Generalsekretär der Euregio, Christoph von Ach, nannte die "Brüsseler Vertretung eine wichtige Säule der Euregio. Die bereits hervorragende Zusammenarbeit mit ihr zu verstärken, ist eine der Prioritäten der Südtiroler Euregio-Präsidentschaft."
Esther Happacher, Rechtsprofessorin an der Universität Innsbruck und Präsidentin der Vereinigung, sagte: "Als Netzwerk von Forschenden und Rechtspraktizierenden will unsere Vereinigung die rechtlichen Hindernisse der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit überwinden und zu einem euregionalen Rechtssystem beitragen."
Laut Jens Woelk, Professor (Euregio-Chair) an der Universität Trient, "schafft grenzüberschreitende Zusammenarbeit einen Mehrwert für die Bevölkerung, indem sie Grenzen und Randlagen von Gebieten überwindet." Die Euregio löse Probleme, die sich aus unterschiedlichen Rechts- und Verwaltungssystemen ergeben.
Zunächst widmeten sich Fachleute wie Maximilian Frisch (Stadt Regensburg), Anne Eppler (Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl) und Alessia Setti (Universität Lausanne) der Rolle der Regionen im EU-Gesetzgebungsprozess oder des Europäischen Ausschusses der Regionen als Vertretung der Regionen in der EU.
Um praxisnahe Erfahrungen ging es beim runden Tisch mit Beamtinnen und Beamten und institutionellen Vertretungen, wie Martin Bartenschlager (Bayerisches Innenministerium), Andreas Prischl (Ständige Vertretung Österreichs bei der EU) sowie den Leitenden von Vertretungsbüros in Brüssel, Vesna Caminades (Land Südtirol), Tom Odebrecht (Landtag Nordrhein-Westfalen) und Antonella Passarani (Region Marken). Miteinander verglichen wurden unterschiedliche Herausforderungen von Vertretungen der regionalen Exekutive und Legislative, um Schlüsse für eine bessere Zukunft der Euregio daraus zu ziehen.
gst