Die Initiative wurde vor dem Hintergrund der vor kurzem verabschiedeten europäischen „Artificial Intelligence (AI) Act“, auf Deutsch KI-Verordnung, ergriffen. Die Verordnung, die am 1. August in Kraft getreten ist, steht für die weltweit erste ihrer Art und legt harmonisierte Regeln für KI in allen Bereichen der beruflichen und öffentlichen Nutzung fest. Darüber hinaus warnt die Verordnung zwar vor den mit der KI verbundenen Risiken, fördert aber gleichzeitig die Innovation und den wichtigen Beitrag, den sie für die europäische Wettbewerbsfähigkeit und die multisektorale Entwicklung leisten kann.
In der Stellungnahme des Europäischen Ausschusses der Regionen wird die zentrale Rolle der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften bei der Entwicklung und Umsetzung von KI-Technologien hervorgehoben und die grenzüberschreitende und interregionale Zusammenarbeit unter Einbeziehung von Bürgern, Interessenträgern und Wissenschaftlern gefördert.
Ein Hauptthema der Stellungnahme ist die Entwicklung von digitalen und KI-Fähigkeiten durch Schulungsprogramme in Schulen und Programme zur digitalen Kompetenz, die neue Türen in der Universitäts- und Arbeitswelt öffnen.
Unter den verschiedenen Anwendungen von KI-Technologien ist von besonderem regionalem Interesse auch die Schaffung von groß angelegten Sprachmodellen, d.h. von digitalen Datenbanken, die in der Lage sind, menschliche Sprache zu verstehen und zu erzeugen - Daten, die beispielsweise von Systemen wie DeepL und ChatGPT genutzt werden.
In diesem Zusammenhang betont der Europäische Ausschuss der Regionen in seiner Stellungnahme die Notwendigkeit, die Kluft zwischen der digitalen Darstellung der nationalen und offiziellen EU-Sprachen und derjenigen der Regional- und Minderheitensprachen zu verringern. In der Praxis gibt es derzeit für letztere nur sehr wenige Sprachdaten im Vergleich zu den offiziellen Sprachen, wobei die Daten für das Englische deutlich in der Überzahl sind.
Die Beteiligung lokaler und regionaler Gebietskörperschaften an der KI-Forschung und -Entwicklung wird daher auch von zentraler Bedeutung sein, um sicherzustellen, dass Regional- und Minderheitensprachen auf europäischer Ebene digital besser vertreten sind.