Seit 2014 ist der CLLD-Ansatz das Herzstück des Interreg Italien-Österreich-Programms. Indem er die lokalen Akteure in den Mittelpunkt der grenzüberschreitenden territorialen Entwicklung stellt, fördert er einen Bottom-up-Prozess, der das Vertrauen in die Fähigkeiten der Gemeinden zur Gestaltung und Umsetzung lokaler Entwicklungsstrategien, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sind, betont. Auf diese Weise werden die in Grenzgebieten lebenden Gemeinschaften in die Lage versetzt, die täglichen Herausforderungen zu bewältigen und die von der europäischen Kohäsionspolitik gebotenen Möglichkeiten zu nutzen.
Durch die Durchführung von Kleinprojekten (bis zu 50.000 €) und mittelgroßen Projekten (bis zu 200.000 €) haben selbst bescheidene Investitionen erhebliche Auswirkungen auf die territoriale Entwicklung und fördern den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg. Kleine Projekte haben gezeigt, wie stark die lokale Selbstbestimmung bei der Schaffung innovativer, bürgerorientierter Lösungen ist.
Am 21. November 2024 gibt eine Delegation hoher politischer Vertreter der Partnerregionen Südtirol und Tirol zusammen mit der Europäischen Kommission (GD REGIO - Generaldirektion Regionalpolitik und Stadtentwicklung), Programmbehörden und lokalen Akteuren aus dem CLLD-Gebiet Terra Raetica in der gemeinsamen Vertretung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino in Brüssel Einblicke in diesen Multi-Level-Government-Ansatz.
„Der CLLD-Ansatz, der auf Vertrauen, Partnerschaft und effektiver Zusammenarbeit aufbaut, hat sich als eine der erfolgreichsten Investitionsprioritäten im Interreg-Programm Italien-Österreich erwiesen“, unterstreicht Arno Kompatscher, Landeshauptmann Südtirols. „Es passt perfekt zum Ziel 5 der EU-Kohäsionspolitik: ʻEin bürgernahes Europaʼ“.
Anton Mattle, Landeshauptmann Tirols - Tirol lieferte den ersten Input für diesen innovativen Ansatz - fügt hinzu, dass „dieser innovative Ansatz für grenzüberschreitende Governance internationale Aufmerksamkeit erregt hat, mit Studienbesuchen der Europäischen Kommission und internationaler Forscher, die den Mehrwert und den Erfolg dieses Modells hervorheben.“
Die Gastgeberin der Veranstaltung, Magdalena Amhof, Landesrätin in Südtirol, erklärt, dass „in den letzten 10 Jahren die CLLD-Gebiete im Rahmen des Interreg-Programms Italien-Österreich zu echten territorialen Laboratorien geworden sind, die die Kraft des gemeinschaftsorientierten Engagements zur Bewältigung lokaler Herausforderungen demonstrieren“.
Die Präsidentin des Landtags in Tirol Sonja Ledl-Rossmann unterstreicht, dass „CLLD - Das Programm im Programm ein Erfolgsmodell ist, das andere Behörden und Programme dazu ermutigen soll, ähnliche Bottom-up-Ansätze bei der strategischen Entwicklung lokaler Gebiete zu versuchen“.
Der Direktor der GD REGIO, Slawomir Tokarski, weist darauf hin, dass „in diesen schwierigen Zeiten, in denen es diese spaltende Politik gibt, es eine Botschaft der Solidarität und des Einfühlungsvermögens gibt, von vertrauten Händen, die über die Grenze hinweg reichen, wie in den CLLD-Gebieten des Programms Interreg Italien-Österreich. CLLD bedeutet daher, dem lokalen Wissen den Vorrang zu geben, um lokale Probleme mit lokalen Lösungen anzugehen“.
An der Veranstaltung nehmen auch der Europaabgeordnete Herbert Dorfmann, Martha Gärber und Irene Covi für die Abteilung Europa Südtirols und das Interreg-Programm, sowie die lokale Akteure aus dem CLLD-Gebiet Terra Raetica Peter Luis Thaler für die GWR (Genossenschaft für Weiterbildung) und Sebastian Vicoli für RegioL (Regionalmanagement für den Bezirk Landeck), teil.
Alle beteiligten Gebietskörperschaften und Partnerregionen sind dankbar für die kontinuierliche Unterstützung durch die Europäische Kommission und die Möglichkeit, ein solches Experiment im Rahmen eines Programms für grenzüberschreitende Zusammenarbeit durchzuführen, und sind bereit, diesen Ansatz nach 2027 weiterzuentwickeln. Im aktuellen Programmplanungszeitraum 2021-2027 wurde dieser Ansatz zu einem Vorhaben von strategischer Bedeutung erklärt und wird mit 15,5 Mio. EUR aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert, was 21,2 % des Gesamtbudgets des Programms Interreg Italien-Österreich im Zeitraum 2021-2027 entspricht.
Mit Blick auf die Zukunft bleibt das Programm Interreg Italien-Österreich dem weiteren Ausbau des CLLD-Ansatzes über das Jahr 2027 hinaus verpflichtet und setzt seine Mission der Förderung einer nachhaltigen, gemeinschaftsorientierten Regionalentwicklung fort.
Für weitere Informationen entdecken Sie die inspirierende Arbeit, die im Rahmen des Interreg Italien-Österreich Programms geleistet wird, auf https://interreg.net/