Das Konzept schlägt einen konkreten Weg der Zusammenarbeit vor und skizziert Unterstützungsmaßnahmen für die EU-Länder und ihre Hochschulsysteme auf dem Weg zur Schaffung eines europäischen Abschlusses.
Teil des Pakets sind auch zwei Vorschläge für Ratsempfehlungen:
- zu einem europäischen Qualitätssicherungs- und Anerkennungssystem für die Hochschulbildung und
- zur Steigerung attraktiver und nachhaltiger Laufbahnen in der Hochschulbildung.
Beide Vorschläge gehen über das reine Ziel der Entwicklung eines europäischen Abschlusses hinaus und sind für den breiten und vielfältigen Hochschulsektor von Vorteil.
Was ist ein europäischer Abschluss?
Das Konzept eines europäischen Abschlusses baut auf den Ergebnissen von 6 Erasmus+-Pilotprojekten auf, an denen mehr als 140 Hochschuleinrichtungen aus allen EU-Ländern beteiligt waren.
Es soll ein Abschluss entwickelt werden, der nach transnationalen Bachelor-, Master- oder Promotionsstudiengängen auf nationaler, regionaler oder institutioneller Ebene verliehen wird.
Der Abschluss soll automatisch überall in der EU anerkannt und gemeinsam und auf freiwilliger Basis von einer Gruppe von Universitäten in ganz Europa verliehen werden. Schließlich würde ein solcher Hochschulabschluss auf einer Reihe gemeinsamer, auf europäischer Ebene vereinbarter Kriterien basieren.
Ziele
Durch dieses Konzept soll ein Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit Europas durch die Ausstattung der Absolvent*innen mit zukunftssicheren Fähigkeiten zur Bewältigung des grünen und digitalen Wandels geleistet werden. Zugleich würde es ein wichtiges Symbol für eine gemeinsame europäische Identität sein und ein starkes Zugehörigkeitsgefühl zu Europa geben, das gemeinsame akademische Werte stärkt und Menschen und Universitäten zusammenbringt.
Mehrwert eines europäischen Abschlusses
Für die Studierenden bietet dieser mehr Möglichkeiten, an unterschiedlichen Universitäten in verschiedenen EU-Ländern zu studieren und mit einem universell anerkannten Abschluss zu enden. Dieser Abschluss ermöglicht den Zugang zu innovativen und transdisziplinären Lernangeboten an verschiedenen Standorten, um die zukunftssicheren Kompetenzen zu erwerben, die Europa braucht.
Für die Hochschuleinrichtungen wird es einfacher, einen gemeinsamen Studiengang mit mehreren Universitäten in ganz Europa einzurichten, da unnötige Hindernisse beseitigt werden. Außerdem wird es diesen Hochschulen helfen, ihre Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität zu steigern.
Zuletzt ist es auch für die Arbeitgeber vorteilhaft, indem die Einstellung hochqualifizierter Absolvent*innen erleichtert wird.
Die nächsten Schritte
Die Kommission schlägt angesichts der Vielfalt der europäischen Hochschulsysteme ein graduelles Vorgehen für die EU-Länder auf dem Weg zu einem europäischen Abschluss vor, mit zwei möglichen Einstiegspunkten:
- Ein vorbereitendes europäisches Gütesiegel - für gemeinsame Studiengänge, die die europäischen Kriterien erfüllen; dies bedeutet, dass die Studierenden zusammen mit ihrem gemeinsamen Abschluss eine europäische Abschlussbescheinigung erhalten.
- Ein europäischer Hochschulabschluss – eine einheitliche Qualifikation, wodurch Studierenden einen automatisch anerkannten „europäischen Abschluss" erhalten würden.