Nach dem letzten formalen Schritt - dem Beschluss des Europäischen Rates vom 9. Dezember letzten Jahres - wurde nur noch der Beginn des neuen Jahres abgewartet: Seit dem 1. Jänner 2023 ist Kroatien offiziell der Wirtschafts- und Währungsunion und dem Schengen-Raum beitreten. Damit ist der Integrationsweg des Balkanlandes, das am 1. Juli 2013 der 28. Mitgliedstaat (vor dem Brexit) der Europäischen Union wurde, abgeschlossen.
Der Beitritt Kroatiens zur "Eurozone" steht am Ende der Konvergenzphase der in den "Maastricht-Kriterien" geforderten makroökonomischen Parameter. Seit Anfang des Jahres ist der Euro die Währung, mit der man Waren und Dienstleistungen kauft: Kroatien ist der zwanzigste EU-Mitgliedstaat, der die gemeinsame Währung einführt, und seine Zentralbank (die Hrvatska Narodna Banka) wird Vollmitglied der Europäischen Zentralbank und ihres gemeinsamen Aufsichtsorgans.
Neben dem Beitritt zur Eurozone ist Anfang des Jahres auch das Schengener Abkommen in Kroatien in Kraft getreten: Kroatien wird damit Teil des so genannten "Schengen-Raums", in dem Freizügigkeit und freier Verkehr ohne Grenzkontrollen gewährleistet sind. Der Schengen-Raum umfasst 23 EU-Mitgliedstaaten, aber nicht nur: Der Vertrag wurde auch von Nicht-EU-Ländern wie Norwegen, Liechtenstein, der Schweiz und Island ratifiziert.