Die politische Einigung zwischen dem Rat und dem Europäischen Parlament beinhaltet eine Änderung der Richtlinie über unfaire Geschäftspraktiken und der Richtlinie über Verbraucherrechte. Ziel ist es, die Verbraucherrechte zu stärken und sicherzustellen, dass Verbraucher*innen fundierte Entscheidungen über umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen treffen können.
Zu den wichtigsten Änderungen gehören die Aufnahme von unfairen Aussagen zur Kompensation für Treibhausgasemissionen in die Liste der verbotenen Praktiken sowie Maßnahmen gegen vorzeitige Obsoleszenz. Die Haftung von Unternehmen wird präzisiert, und es wird ein harmonisiertes Etikett für gewerbliche Haltbarkeitsgarantien eingeführt. Dies alles dient dazu, Verbraucher*innen vor unzuverlässigen Geschäftspraktiken zu schützen und ihre Entscheidungsfreiheit zu erhöhen.
Die Einigung wurde von Alberto Garzón Espinosa, dem spanischen Minister für Verbraucherangelegenheiten, begrüßt. Er betonte, dass Verbraucher*innen die Auswirkungen des Klimawandels spüren und sich aktiv am Umweltschutz beteiligen möchten. Diese Einigung wird ihnen die erforderlichen Informationen liefern, um nachhaltige Kaufentscheidungen zu treffen und sich vor Täuschung und Greenwashing zu schützen.
Die EU-Verordnung zielt darauf ab, das sogenannte Greenwashing zu bekämpfen, bei dem Unternehmen fälschlicherweise umweltfreundliche Eigenschaften ihrer Produkte behaupten. Zukünftig dürfen Begriffe wie "umweltfreundlich", "biologisch abbaubar", "klimaneutral" oder "Öko" nur noch verwendet werden, wenn sie nachweisbar zutreffen. Dies wird dazu beitragen, die Glaubwürdigkeit von Umweltaussagen zu erhöhen.
Darüber hinaus sollen die Verbraucher*innen besser über ihre Garantieansprüche informiert werden. Ein neues Etikett für Hersteller, die eine kostenlose Verlängerung der Garantie anbieten, wird eingeführt, um sicherzustellen, dass die Verbraucher*innen von ihren Rechten Gebrauch machen können.
Die politische Einigung muss nun noch vom Europäischen Parlament und dem Rat gebilligt werden, bevor sie in Kraft treten kann. Wenn dies geschieht, werden die Mitgliedsstaaten zwei Jahre Zeit haben, um die neuen EU-Richtlinien umzusetzen.
Insgesamt markiert diese Einigung einen wichtigen Schritt in Richtung eines umweltbewussteren und verbraucherfreundlicheren Europas, in dem Greenwashing und unfaire Geschäftspraktiken effektiver bekämpft werden.