Die Konferenz war das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der Autonomen Provinz Trient und der Autonomen Provinz Bozen und der FUEN (Föderale Union Europäischer Volksgruppen). So gab es u .a. Redebeiträge, die sich auf die Trentiner und Südtiroler Realität bezogen, wie die der ladinischen, aber auch der zimbrischen und der Mòchena-Gemeinschaft. Dieser lokale Schwerpunkt wurde dann durch das Zeugnis anderer Minderheitenrealitäten wie der italienischen Gemeinschaft in Slowenien, der türkischen Gemeinschaft in Griechenland und der katalanischen und baskischen Gemeinschaft in Spanien ergänzt.
Im Rahmen der Konferenz wurden zahlreiche Überlegungen zu diesem Thema angestellt, insbesondere zum historischen und kulturellen Reichtum, den die sprachlichen Minderheiten für das Gebiet darstellen, und zur Bedeutung ihrer Erhaltung. In den Beiträgen wurde dem Erlernen von Minderheitensprachen im Vorschulalter größere Bedeutung beigemessen und der kognitiv-soziale Nutzen aufgezeigt, den sie mit sich bringen. Zu diesen Vorteilen gehören eine erhöhte metasprachliche und lexikalische Kompetenz sowie ein verbessertes Zugehörigkeitsgefühl und ein Gefühl der Integration. Große Bedeutung wurde auch dem Unterricht und der Notwendigkeit der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern beigemessen, damit sie eine stärkere Einbeziehung von Minderheitensprachen in den Lehrplan der Schülerinnen und Schülern gewährleisten können.
An dem Treffen nahmen Patrizia Cordin, Professorin an der Universität von Trient, und Claudia Rubatscher von der Autonomen Provinz Bozen teil. Patrizia Cordin stellte zum einen die Forschung zur Zweisprachigkeit vor, wobei sie die Vorteile für die kognitiven Fähigkeiten hervorhob, die in den von ihr durchgeführten Untersuchungen festgestellt wurden. Rubatscher hingegen konzentrierte sich auf die Erziehung von Minderheitensprachen im ladinischen Bildungssystem, wobei sie die Notwendigkeit hervorhob, Pädagogen als sprachliche Vorbilder zu verstehen, die Schüler*innen in der Regionalsprache unterrichten.