Die Europäische Kommission hat am 12. Oktober 2022 den Vorschlag angenommen, das Jahr 2023 zum Europäischen Jahr der Kompetenzen zu machen. Jedes Jahr widmet die Kommission das Jahr ihrer Arbeit einem bestimmten Thema, das eine der zu behandelnden politischen Prioritäten darstellt und zu dem ein Konsens und eine Sensibilität geschaffen werden sollen. Nach 2022, dem Europäischen Jahr der Jugend, wollte die Von der Leyen-Kommission das Jahr 2023 der Ausbildung und der Entwicklung neuer Kompetenzen widmen.
Die Initiative ist Teil eines Kontextes großer und radikaler Veränderungen: Der grüne und digitale Wandel eröffnet in der Tat neue Herausforderungen und Chancen, die es zu ergreifen, anzugehen und entsprechend zu bewältigen gilt. Laut dem Bericht "Die Zukunft der Arbeit" des Weltwirtschaftsforums für das Jahr 2020 wird es bis 2025 85 Millionen weniger, aber auch 97 Millionen mehr Arbeitsplätze geben, was auf die neue Aufteilung der Produktionsprozesse zwischen Menschen, Maschinen und Algorithmen zurückzuführen ist: Viele Arbeitsplätze und Berufe werden verschwinden, während andere erst noch erfunden werden müssen. Daher sind Initiativen und politische Maßnahmen erforderlich, um diese echte Revolution zu bewältigen.
Daher wird 2023 das Europäische Jahr der Kompetenzen sein: Die Initiative zielt darauf ab, Wettbewerbsfähigkeit, Teilhabe und Talent durch Umschulung, Digitalisierung, Weiterbildung und lebenslanges Lernen zu fördern. Die Kommission hat verschiedene Maßnahmen und Mittel bereitgestellt: vom Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) bis hin zum Programm "Horizont Europa", das für Forschung und Innovation bestimmt ist.
In dieser Zeit des Wandels möchte die Kommission einen fairen und gerechten Übergang gewährleisten, der niemanden zurücklässt. Das Europäische Parlament und der Rat werden den Vorschlag in den kommenden Wochen diskutieren, nachdem sie auch die Stellungnahmen des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses und des Ausschusses der Regionen gehört haben.